Dein Gehalt in jeder Lebensphase: Wie du bekommst, was du verdienst

Fühlst du dich manchmal unsicher, wenn es ums Gehalt geht? Dieser Artikel gibt dir Klarheit, vergleicht realistische Gehälter in verschiedenen Berufen und Altersstufen und zeigt dir, wie du selbstbewusst für deinen Wert eintrittst.

Das Thema Gehalt ist oft ein Tabu. Man spricht nicht darüber, oder? Aber Hand aufs Herz: Wer hat sich nicht schon einmal gefragt, ob das eigene Gehalt wirklich fair ist? Ob die Kollegen in der gleichen Position vielleicht doch mehr verdienen? Diese nagende Ungewissheit kann frustrierend sein. Sie kann sogar dazu führen, dass du dich unter Wert verkaufst, Chancen verpasst, dich ausgenutzt fühlst. Und das gilt unabhängig vom Beruf. Also egal, ob Du Arzt oder Maurer, Marktleiterin oder Frisörin bist.

mehr Gehalt erzielen

Dieser Artikel ist anders. Hier geht es nicht um vage Durchschnittswerte. Wir tauchen tief ein in die Welt der Gehälter. Wir schauen uns konkrete Zahlen (Stand Februar 2025) an, vergleichen verschiedene Berufe und Altersstufen, und geben dir das Rüstzeug an die Hand, um dein Gehalt aktiv zu gestalten. Wir schauen immer in Berlin, damit die Zahlen vergleichbar bleiben. Denn du hast es verdient, angemessen bezahlt zu werden. Es geht um deine finanzielle Sicherheit, deine Anerkennung, deine Zukunft. Doch eines ist wichtig. Alles kann, nichts muss. Heutzutage ist es sehr oft eben nicht so, dass man sozusagen für immer in seinem Beruf arbeitet. Aber eine Orientierung wird Dir dieser Artikel ganz sicher geben. Du wirst auch sehen, dass die Sprünge nicht immer groß sind. Aber es sind echte Zahlen!

Was dein Gehalt wirklich bestimmt: Mehr als nur Alter und Jobtitel

Es ist ein Irrglaube, dass allein das Alter oder der Jobtitel über die Höhe deines Gehalts entscheiden. Natürlich spielen diese Faktoren eine Rolle, aber die Realität ist viel komplexer. Ganz sicher!
Dein Gehalt ist ein Spiegelbild vieler Faktoren, und es lohnt sich, diese zu kennen:

  • Deine Berufserfahrung: Jedes Jahr, das du in deinem Beruf arbeitest, sammelst du wertvolle Erfahrungen. Du wirst besser, schneller, effizienter. Das macht dich wertvoller für deinen Arbeitgeber und sollte sich in deinem Gehalt widerspiegeln.
  • Deine Ausbildung: Ein Studium, eine Ausbildung, spezielle Weiterbildungen. All das sind Investitionen in deine Zukunft. Sie zeigen, dass du bereit bist, zu lernen und dich weiterzuentwickeln. Das ist ein klarer Pluspunkt in Gehaltsverhandlungen.
  • Deine Branche: Es gibt Branchen, in denen traditionell höhere Gehälter gezahlt werden als in anderen. Das liegt oft an der Nachfrage nach Fachkräften, der Wirtschaftskraft der Branche und den spezifischen Anforderungen der Jobs.
  • Dein Standort: Ja, es macht einen Unterschied, ob du in einer Großstadt wie München oder in einer ländlicheren Region arbeitest. In Ballungszentren sind die Lebenshaltungskosten oft höher, aber auch die Gehälter. In strukturschwächeren Gebieten ist es oft umgekehrt. Eine Blick auf eine Deutschlandkarte zeigt, das Gehälter in Süd-Deutschland höher ausfallen.
    Tipp: Mit Home Office kannst Du das übrigens ausgleichen. Wohnen auf dem Land und Gehalt aus der Stadt.
  • Deine Leistung: Das ist vielleicht der wichtigste Faktor. Wenn du überdurchschnittliche Leistungen bringst, Projekte erfolgreich abschließt, Verantwortung übernimmst und dich aktiv für den Erfolg deines Unternehmens einsetzt, dann hast du die besten Argumente für eine Gehaltserhöhung. Ab und zu mal einspringen ist nicht so schön, wirkt in den meisten Fällen jedoch gehaltssteigernd.
  • Die Größe deines Arbeitgebers: Konzerne zahlen tendenziell mehr als kleine Betriebe.
  • Dein Verhandlungsgeschick: Ja, auch das spielt eine Rolle. Wer selbstbewusst auftritt, seine Stärken kennt und klar kommunizieren kann, was er wert ist, hat bessere Chancen, ein höheres Gehalt zu erzielen. Wie das geht? Es ist einfacher , als Du denkst. Schau weiter unten.

Gehalts-Check mit 25: Zwischen Berufseinstieg und ersten Erfolgen

Du stehst am Anfang deiner Karriere. Vielleicht hast du gerade deine Ausbildung oder dein Studium abgeschlossen, vielleicht hast du schon die ersten Jahre Berufserfahrung gesammelt. In dieser Phase ist die Gehaltsspanne oft noch ziemlich groß. Es kommt stark darauf an, welchen Weg du eingeschlagen hast.

Hier sind einige Beispiele (basierend auf Daten des Statistischen Bundesamtes und anderen Quellen):

  • Physiotherapeut/in (mit Ausbildung): 3.370 – 3.684 Euro brutto im Monat.
  • Elektriker/in (mit Ausbildung): 3.465 – 3.788 Euro brutto im Monat.
  • Industriekaufmann/-frau (mit Ausbildung): 3.750 – 4.100 Euro brutto im Monat.
  • Projektmanager/in (mit Bachelor-Abschluss): 5.107 – 5.583 Euro brutto im Monat.
  • Marktleiter/in (mit Ausbildung und erster Berufserfahrung): 3.200 – 4.500 Euro brutto im Monat.

Gehalts-Check mit 30: Die Weichen stellen für die Karriere

Mit 30 hast du in der Regel schon einige Jahre Berufserfahrung gesammelt. Du hast dich in deinem Job etabliert, vielleicht erste Projekte oder Führungsaufgaben übernommen. Jetzt ist die Zeit, in der sich entscheidet, ob du den nächsten Karriereschritt machst und ob sich das auch finanziell auszahlt. Viele Menschen gründen in diesem Alter auch eine Familie, was finanzielle Sicherheit noch wichtiger macht.

  • Physiotherapeut/in (mit Weiterbildungen, z.B. Manuelle Therapie): 3.515 – 3.840 Euro brutto.
  • Elektriker/in (mit Spezialisierung, z.B. auf erneuerbare Energien): 3.614 – 3.951 Euro brutto.
  • Industriekaufmann/-frau (mit mehr Verantwortung, z.B. im Controlling): 4.360 – 4.767 Euro brutto.
  • Projektmanager/in (mit mehrjähriger Erfahrung): 5.333 – 5.831 Euro brutto.
  • Marktleiter/in (mit Verantwortung für mehrere Filialen): 4.192 – 4.584 Euro brutto.

Gehalts-Check mit 40: Erfahrung zahlt sich aus – oder?

Mit 40 bist du im besten Alter. Du hast viel Erfahrung, bist beruflich etabliert und hast vielleicht schon eine Führungsposition erreicht oder übernimmst immer häufiger die „Spezialthemen“ im Job. Jetzt sollte sich deine Expertise auch deutlich in deinem Gehalt widerspiegeln. Aber Vorsicht: In manchen Branchen kann es in diesem Alter schwieriger werden, den nächsten Karriereschritt zu machen. Umso wichtiger ist es, den eigenen Marktwert zu kennen. Es gibt aber auch Berufe, da ist deutlich weniger Bewegung drin. Exemplarisch haben wir hier Physiotherapeut/in. Nicht jeder gründet eine eigene Praxis. Als normaler Angestellter liegt der größte Unterschied hier im Gehalt tatsächlich eher in der Branche. Bleibt man in einer kleinen Praxis, kommt es oft zum „Fast-Stillstand“ der Gehaltsentwicklung. Ein Wechsel wirkt hier sogar negativ. Doch es gibt Hoffnung, Abweichend zu den Zahlen unten in der Übersicht, gibt es Stellen für Physiotherapeut/in mit ca. 500 Euro mehr Gehalt in einzelnen Branchen, die nicht zur Gesundheitsbranche gehören!

  • Physiotherapeut/in (angestellt in Praxis): 3.508 – 3.836 Euro brutto (meist aber deutlich mehr als Selbstständige/r).
  • Elektriker/in (als Meister/in mit eigenem Betrieb oder in leitender Position): 4.028 – 4.405 Euro brutto (oder mehr).
  • Industriekaufmann/-frau (als Abteilungsleiter/in oder Prokurist/in): 4.408 – 6.550 Euro brutto (oder mehr).
  • Projektmanager/in (mit Senior-Status und Verantwortung für große Projekte): 6.649 – 7.270 Euro brutto (oder mehr).
  • Marktleiter/in (als Regionalleiter/in mit Verantwortung für viele Filialen): 6.287 – 6.874 Euro brutto (oder mehr).

Gehalts-Check mit 50: Späte Karriere, neue Chancen

Mit 50 gehörst du noch lange nicht zum alten Eisen. Im Gegenteil! Viele Menschen nutzen diese Lebensphase, um sich beruflich noch einmal neu zu orientieren, vielleicht sogar eine ganz neue Karriere zu starten. Auch hier gilt: Erfahrung und Expertise sind wertvoll, aber es kommt auch darauf an, sich weiterzubilden und offen für Neues zu sein.

  • Physiotherapeut/in: Das Gehalt mit 50 wird stark von der Position und dem Grad der Selbstständigkeit abhängen. Angestellte liegen meist unter 4.000 Euro.
  • Elektriker/in: Ähnlich wie bei den Physiotherapeuten, wird das Gehalt stark von der Position (Meister, Führungskraft, eigener Betrieb) abhängen. Aber um die 7.284 Euro könnten es sein.
  • Industriekaufmann/-frau: Hier sind leitende Positionen oder Spezialisierungen entscheidend für das Gehalt. Wer sich im Laufe des Berufslebens weitergebildet hat, merkt das immer deutlich am Gehalt. Wer mit 50 Jahren weiterhin „nur“ Industriekaufmann/-frau ist, hat auch irgendwann den Stillstand der Gehaltsentwicklung erlebt.
  • Projektmanager/in: Erfahrene Projektmanager können auch mit 50 sehr gefragt sein, insbesondere wenn sie sich auf zukunftsträchtige Bereiche spezialisiert haben. Die Spanne ist groß. Mehr als 10.000 Euro sind keine Seltenheit. Es gibt aber auch Stellen mit deutlich unter 6.500 Euro.
  • Marktleiter/in: Auch hier hängt das Gehalt stark von der Position und der Größe des Verantwortungsbereichs ab. Über 7.000 Euro sind laut statistischem Bundesamt locker drin.

Gehaltsverhandlung: Konkrete Tipps

  • Recherchiere vorher gründlich, was in deiner Position üblich ist.
  • Nenne eine Gehaltsspanne, nicht nur eine Zahl.
  • Argumentiere mit deinen Leistungen und Erfolgen.
  • Sei bereit, Kompromisse einzugehen (z.B. mehr Urlaub statt mehr Gehalt).
  • Was tun, wenn der Chef nicht mehr zahlen will? (zuerst Benefits versuchen, dann Alternativen verhandeln, Jobwechsel in Betracht ziehen)

Mehr als Geld: Was dein Gehaltspaket wirklich ausmacht

Ein hohes Gehalt ist schön, aber es ist nicht alles. Achte auch auf die Zusatzleistungen, die dein Arbeitgeber bietet. Sie können einen erheblichen Unterschied machen:

  • Flexible Arbeitszeiten: Ermöglichen dir eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben.
  • Homeoffice: Spart dir Zeit und Geld für den Arbeitsweg.
  • Weiterbildung: Investiert in deine Zukunft und kann langfristig dein Gehalt steigern.
  • Betriebliche Altersvorsorge: Sichert dich im Alter ab.
  • Gesundheitsförderung: Zeigt, dass dein Arbeitgeber sich um dein Wohlbefinden kümmert.
  • Firmenwagen, Handy, Laptop: Können deinen Alltag erleichtern und sind bares Geld wert.
  • Mitarbeiterrabatte oder Zuschüsse (wie bspw. Kinderbetreuungszuschuss)

Dein Weg zum Wunschgehalt: Jetzt bist du dran!

Du hast jetzt einen umfassenden Überblick über Gehälter in verschiedenen Berufen und Altersstufen. Du weißt, welche Faktoren dein Gehalt beeinflussen, und du hast konkrete Tipps für die Gehaltsverhandlung.

Der nächste Schritt liegt bei dir. Nutze dieses Wissen, um dein Gehalt aktiv zu gestalten. Sei selbstbewusst, kenne deinen Wert und fordere, was du verdienst.

Und denk daran: Es geht nicht nur um Geld. Es geht um deine Anerkennung, deine Zufriedenheit, deine Zukunft. Es geht um dich.

Schlussappell

Warte nicht darauf, dass dein Chef von allein auf dich zukommt. Werde aktiv, informiere dich, verhandle – und gestalte deine berufliche Zukunft so, wie du sie dir wünschst!

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