Teamentwicklung – Wie Du sofort Höchstleistung abrufst

Teamentwicklung ist einer deiner höchsten Ansprüche an deine Arbeit als Führungskraft. Dabei hat nicht nur dein Chef diesen Anspruch an dich, sondern du solltest diesen Anspruch auch an dich selbst haben. Warum? Weil du mit einer gut funktionierenden Gruppe optimale Leistung erzielen kannst.

In diesem Artikel findest Du Hintergrundinformationen, Beispiele und Herangehensweisen, um in Deinem Team sofortige Höchstleistung abzurufen. Damit diese Teamentwicklung Methoden auch funktionieren, schließen wir am Ende des Artikels den Kreis. Dich erwartet hier ein sehr langer Artikel zum Thema Teamentwicklung. Beispiele runden das Thema ab. Ich empfehle Dir, den Artikel mehrmals zu lesen.

Teamentwicklung Grundlagen – Definition

Es geht bei der Teamentwicklung und Organisationsentwicklung um gegenseitigen Halt, um Motivation, um Unterstützung und Hilfe und um Spaß bei der Arbeit.
Wenn es Dir gelingt aus Deinen Mitarbeitern eine Einheit zu formen dann wirst Du stets in der Lage sein, besondere Leistungen einfach abzurufen.

Damit meine ich beispielsweise ein besonderes Durchhalten während anstrengender Phasen. zum Beispiel zum Ende des Jahres, wenn in vielen branchen besonders viel Stress vorherrscht. Es geht aber auch um  überdurchschnittliche hohe Performance über einen überschaubaren Zeitraum oder besonders hohe Einsatzbereitschaft Deiner Mitarbeiter in besonderen Situationen. Und das Alles “auf Ansage” ! Teamentwicklung lohnt sich wirklich und ist einfach.

Teamwork - Teamentwicklung SpezialeinheitVon Spezialeinheiten lernen

Ein gutes Beispiel für das Funktionieren solcher höchst effizienten Teams sind Spezialeinheiten bei den verschiedensten Armeen. Eine Spezialeinheit besteht immer aus einem festen Kreis von Personen. Die einzelnen Soldaten können sich aufeinander verlassen.

Das Besondere daran ist jedoch, dass jeder die Fähigkeiten und Leistungen des Anderen einschätzen kann.

Das ist für Teamarbeit ein großer Vorteil und ein sehr wichtiger Punkt!

Die Erwartungen untereinander sind klar und es gibt keine bis wenige Missverständnisse. Niemand fordert Unerreichbares vom Anderen. Jeder macht genau das was er kann und das macht er richtig gut. Alle anderen wissen genau was jeder in der Einheit kann und vor allem was jeder besonders gut kann. Wenn es um Teamentwicklung geht, ein absoluter Idealfall.

Der “Leader” ist im Grunde “nur” dazu da, um die jeweiligen Fähigkeiten entsprechend zu fordern und zu fördern, aber auch um diese natürlich gezielt einzusetzen. Der „Leader“ in einer Spezialeinheit macht im Grunde auch nur Teamentwicklung.

Unter den Soldaten der Spezialeinheit besteht großes Vertrauen. Sie kennen ihre Grenzen, aber auch ihre Leistungsfähigkeit. Du wirst als Führungskraft im zivilen Leben natürlich keine Spezialeinheit im militärischen Sinne formen können. Das Beispiel soll Dir aber zeigen, welch große Vorteile es haben kann, seine Mitarbeiter zu einer Einheit auszubilden und aktive Teamentwicklung zu betreiben.

BONUS! Lade Dir meinen Infobrief mit einer Checkliste für Mitarbeitergespräche herunter. Die Checkliste kannst Du sofort ausdrucken und anwenden und hast damit ab sofort eine klare Struktur und Stütze in Deinen Mitarbeitergesprächen.

Teamentwicklung Definition

Die „offizielle“ Definition des Begriffes Teamentwicklung ist relativ einfach. Wikipedia schreibt dazu:

…die Teamentwicklung hat unter anderem das Ziel, ein positives Arbeitsklima zu schaffen und eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zu gewährleisten….

Tatsächlich ist dies einerseits eine der wichtigsten Aufgaben eines Teamleiters und auf der anderen Seite auch die einfachste. Solange man die Grundlagen und Zusammenhänge kennt. Um genau diese Punkte & Methoden geht es in diesem Artikel.

Phasen der Teamentwicklung

Teamentwicklung Phasen nach TeamentwicklungsuhrBis sich ein Team überhaupt auch zu einem solchen entwickelt hat, braucht es eine gewisse Vorlaufzeit. Es werden immer ein paar Teamentwicklungsphasen durchlaufen. Die Darstellung links ist angelehnt an die Teamentwicklungsuhr von Bruce Tuckman.

Natürlich kann man faktisch gesehen ein Team aus verschiedenen Menschen zusammenstellen und benennen. Doch nicht unbedingt funktioniert das Team auch sofort. Die verschiedenen Charaktere müssen erst einmal zusammenwachsen. Vielleicht kann man diese Phasen durch ein Führungskräftetraining abkürzen. Die Phasen der Teamentwicklung passieren übrigens fast automatisch. Mit verschiedenen Methoden kannst Du als Führungskraft hierbei jedoch unterstützen und den Prozess beschleunigen.

Verhindern kannst Du keine Phase der Teamentwicklung. 

  • Formierung
  • Konfrontation
  • Konsolidierung
  • Team

Formierung

Das Team wird aufgestellt. Hier sind zwei Möglichkeiten zu bedenken. Entweder besteht das neue Team aus einer Gruppe von Menschen mit gleichen Fähigkeiten oder es besteht aus einer Gruppe von Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten. Bei der zweiten Möglichkeit könnte die 2. Phase etwas „Reibungsvoller“ werden. Aber das gehört eben zur Teamentwicklung dazu.

Konfrontation

In dieser Phase geht es zur Sache. Es werden die Hierarchien gebildet. Zumindest wenn diese nicht vorgegeben sind. Aber auch dann kann es in dieser Phase zu Reibereien kommen. Diese Konflikte beruhen meist aus einem unterschiedlichen Machtempfinden heraus. Als Führungskraft musst Du hier natürlich sofort unterstützen.

Um hier relativ schnell etwas mehr Stabilität in die Gruppe hineinzubekommen bieten sich ein Teamtraining an. Dies fördert die Teamarbeit und die Teammitglieder werden besser zusammenwachsen. Vor allem Gruppenaufgaben haben sich hier bewährt. Noch besser sind mehrere Aufgaben für die Gruppen und dabei ein stetiges „Neumixen“ der Gruppen. So hat Jeder mal mit Jedem zu tun. Die Workshop Moderation übernimmst Du selbst oder ein engagierter Trainer. Du steuerst sozusagen während dieser Phase die Teamentwicklung in die richtige Richtung.

Konsolidierung

Im Laufe der Zeit lernt das Team natürlich die verschiedenen Aufgabenbereiche kennen und auch miteinander zu kommunizieren. Jeder kennt die Stärken und vielleicht auch Schwächen des anderen. Man kann sich gut ergänzen.

Team

Nun ist das Team bereit und kann wahre Höchstleistungen vollbringen. Die Identifikation mit dem Team ist vorhanden. Sobald man diese Phase erreicht hat kann es übrigens sein, dass Außenstehende vom Team nicht (sofort) akzeptiert werden.

An dieser Stelle haben wir theoretisch die Frage „Was ist Teamentwicklung“ beantwortet. Doch das war nur die Theorie. Im Folgenden klären wir nun gemeinsam die Praxis und versuchen die Frage „Was gehört zur Teamentwicklung“ zu beantworten.  Es geht also letztlich darum zu klären, wie genau es funktioniert.

Teamentwicklung – Rahmenbedingungen schaffen

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Um nun Deinen Mitarbeitern zu dieser „Spezialeinheit“ zu verhelfen, kannst Du ohne besondere Anstrengungen bestimmte Rahmenbedingungen schaffen, die eine so genannte Teambildung fördern. Du bist aktiv und kannst damit Deine Teamentwicklung gestalten.

Beispielsweise wird es helfen, Dein gesamtes Team an einer Teaminsel zu platzieren. Damit ist ein fester Bereich gemeint, an dem nur Dein Team sitzen darf. Also bspw. auch ein gemeinsames Büro. Du solltest wissen, dass solch eine Teaminsel Vor- und Nachteile hat.

Vor allem im Schichtbetrieb wird es hier oft viele leere Plätze geben. Klarer Vorteil ist jedoch das natürliche Zusammenwachsen des Teams. Und das innerhalb eines überschaubaren Zeitraums. Du schaffst also eine automatische Teamentwicklung!

Dein Team ist dadurch in der Lage sich aufeinander einzustellen, sich gegenseitig zu helfen und zu unterstützen. Sollte Dein Team über verschiedene Städte verteilt sind, bilde eine virtuelle Teaminsel. Nutzt in diesem Fall beispielsweise Skype, Jabber oder Ähnliches und baut euch eine eigene “Konferenz mit Standleitung” auf.

Wenn die Branche keine Teaminsel zulässt, hilft als Alternative ein gemeinsamer Platz für die Mittagspause. Ob das nun ein Bauwagen, eine kleine Ecke im Lager oder etwas anderes ist, spielt keine Rolle. Hauptsache das Team sitzt zusammen und kann miteinander reden.

Im Endeffekt soll es ein Ort sein, der mit der Arbeit verbunden ist und an dem sich die Teammitglieder austauschen können. Als Führungskraft musst Du stets bestrebt sein, eine entsprechende Teamentwicklung gestalten zu wollen.

Teamentwicklung Ziele

Welche Ziele werden eigentlich mit der Thematik Teamentwicklung verfolgt?

Ganz klar geht es hier um das Ausloten bestimmter Schwächen von einzelnen Mitarbeitern und dem Ausgleichen durch andere Teammitglieder. Jeder Mensch hat seine persönlichen Stärken. Ein Team kann das perfekt kompensieren. Dadurch können zahlreiche Vorteile entstehen und die Qualität der geleisteten Arbeit erheblich gesteigert werden.

Außerdem entstehen durch diese Ausgleiche positive Effekte auf die bestimmten Schwächen. Sie werden in der Regel „durch Abgucken“ gemindert. Darüberhinaus ergeben sich noch weitere Ziele in der Teamentwicklung:

  • Zuweisen von Aufgaben (klare Regelungen & Prozesse)
  • Zuweisen von Rollen (jeder kennt seinen Ansprechpartner)
  • Verbessern der Arbeitsabläufe und Prozesse
  • Fördern von sozialen Kompetenzen

Teamentwicklung – Teamabend

Zu den Rahmenbedingungen gehört aus meiner Sicht auch ein regelmäßiges geselliges Beisammensein. Solch ein Teamabend kann auf vielerlei Art und Weise gestaltet werden. Mal ein lustiger Kneipengang mit dem Team, mal ein Bowlingabend oder auch mal ein chaotisches Grillen auf einer öffentlichen Wiese. Alles ist möglich.

Die Organisation des Teamabends solltest Du einem Mitarbeiter überlassen. Setze ihm ggf. einen Rahmen (bspw. ein Budget, wenn vorhanden) und dann unterstütze ihn lediglich mit Tipps und Ähnlichem. Dies ist nämlich eine gute Gelegenheit, Skills der Mitarbeiter zu entwickeln und dem Team die Möglichkeit zu geben, sich untereinander zu verständigen.

Sollte der von Dir beauftragte Mitarbeiter nicht so richtig vorwärts kommen, dann setze ihm einfach einen zweiten Mitarbeiter beiseite oder unterstütze selbst. Auch das ist Teamentwicklung. Aus meiner Sicht sollte ein Teamabend in einem 3 Monatszyklus stattfinden. Das wird nicht immer gelingen, die Anstrengungen dazu sollten aber in jedem Fall in diese Richtung gehen.

Du kannst auch zu jedem Teamabend einen Mitarbeiter des Quartals benennen. Die Bezeichnung ist im Grunde egal. Der Gedanke dabei ist, den besten Mitarbeiter der letzten 3 Monate entsprechend zu loben. Je nach Budget kann man dies noch mit einem Goodie versehen. Solltest Du feststellen, dass immer wieder der gleiche Mitarbeiter gewinnt, so suche nach anderen Kriterien die eine positive Entwicklung darstellen. Schließlich soll jeder mal drankommen. Gegenseitige Teamentwicklung ist hier das Stichwort!

Team Events

Die Alternative zum herkömmlichen Teamabend (Betriebsfeier) ist ein Erlebnisabend oder Erlebnistag. In der Regel auch Team Events genannt. Davon gibt es unzählige Varianten und Möglichkeiten im Internet. Am besten dazu Google befragen. Für die Teamentwicklung sind solche Events auf jeden Fall eine interessante Sache.

Teamentwicklung – gemeinsame Missionen erfüllen

Weitere Rahmenbedingungen sind “gemeinsamer Feind” und/oder “gemeinsame Mission”.
Der gemeinsame Feind ist aber bitte nicht der Kunde. Das sind nämlich immer die Freunde.

Gemeinsame Feinde sind immer die anderen Projekte, die anderen Teams oder was immer Deine Kreativität erschaffen kann. Es geht auch nicht darum, andere schlecht zu machen. Hier geht es schlichtweg um die Möglichkeit Vergleiche zu schaffen und eben besser zu sein.

Hat man einen gemeinsamen Feind, kann man nun auch mit Hilfe einer gemeinsamen Mission gemeinsame Erfolge feiern. Ich hatte das Vergnügen, in einem Bereich zu arbeiten, wo Anrufer des Kundenservice automatisch an verschiedene Teams verteilt wurden.

Teamentwicklung – Chancen nutzen

Datenschutztechnisch kann ich dazu nicht viel erzählen, jedoch war es ungefähr so: Wenn bei uns ein verärgerter Kunde mit Vorkontakt herauskam, war er meist im Vorfeld bei einem anderen Team.

Dort wurde ein Fehler gemacht, was zum Ärgernis des Kunden führte. Für uns bedeutete dies einerseits eine große Chance um einen guten Job zu machen und darüber hinaus der Beweis, dass wir besser sind als die anderen Teams. Das heißt, wir hatten einmal den gemeinsamen Feind (andere Teams) und stets eine gemeinsame Mission (besser machen).
Solche Fälle habe ich übrigens immer innerhalb des Teams bewusst hervorgehoben. Vor allem wenn einer meiner Mitarbeiter mit solch einem Fall zu mir kam und um Rat fragte, habe ich ihm klar gesagt, dass dies an Servicecenter XYZ lag und er jetzt die Chance hat, hier ein “absolut geiles Kundenerlebnis” zu schaffen.

In solchen Situationen geht es immer um das besser machen. Also eigentlich keine große Anstrengung, wenn man seine Prozesse kennt. Feindbasierte Teamentwicklung!

Teamentwicklung – Vormachen und Transformieren

Solche Situationen lassen sich auch gut nutzen, um eine weitere Voraussetzung für eine solide Teamentwicklung zu schaffen.
Als Führungskraft bist Du nicht nur Anführer, sondern auch “Vormacher”. Das heißt, Du nutzt jede Gelegenheit, um das, was Du Deinen Mitarbeitern stets propagierst, auch selbst vorzumachen. Geh mit glänzendem Beispiel voran und zeig Deinen Mitarbeitern wie es läuft.

eine wahre Geschichte – Kujman

Ich hatte einen Mitarbeiter (nennen wir ihn mal Kujman), der lange Zeit mit seiner AHT zu kämpfen hatte. AHT steht für Averange Handling Time und ist im Call Center eine der wichtigsten Kennzahlen. Trotz zahlreicher Gespräche, Tipps und einigen Coachings kam er nicht so richtig in die Spur.

Ich setze nicht auf diktatorische Vorgaben, sondern bin ein großer Fan von transformationellen Ansätzen.

Das heißt, der Mitarbeiter muss das Warum verstehen, akzeptieren und die Veränderung nicht nur selbst wollen sondern diese auch selbst herbeiführen.

Nur durch diesen Ansatz gelingt es, die Mitarbeiter nachhaltig und langfristig zu entwickeln und aktiv Teamentwicklung zu betreiben. Um dazu in der Lage zu sein, braucht er natürlich nicht nur ständige Betreuung und fachliche Unterstützung, sondern auch ein Vorbild und vor allem greifbare Beispiele und Zeit. Das heißt, dieser Ansatz verlangt zu Beginn mehr Einsatz und Ressourcen, lohnt sich aber langfristig, weil man dann nicht mehr über Zielerreichungen spricht, sondern über absolute High Performance.

Kujman kam also zu mir, weil er Hilfe brauchte. Er hatte keinen schwierigen Kunden am Telefon, sondern beim ihm hatte der Veränderungsprozess begonnen. Das Thema hohe AHT ließ ihn nicht mehr los und er war in der Phase des Wollens. Theoretisch war er auch in der Lage, seine Calls schneller zu bearbeiten. Er hatte alle Bausteine in den Coachings und Gesprächen dazu erhalten. Ihm fehlte nur der letzte “Kick”. #Als er nun die Hilfe erbat, war mir sofort klar, in welcher Phase er gerade ist. Das war meine Chance zum Vormachen um damit die Transformation einzuleiten.

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Vormachen

Ohne große Vorreden schob ich ihn einfach beiseite und sagte: Kujman, ich zeige Dir wie es geht. Ich setzte sein Headset auf, drückte den Pausestatus im Telefon weg und nahm den Anruf an.
Kujman hatte sicherlich erwartet, dass ich nun wieder viel erzähle, Tipps gebe und Ähnliches. Er war sichtlich überrascht von dieser Aktion.
Das Gespräch dauerte ca. 55% der Ziel-AHT und der Kunde bedankte sich überschwänglich für die schnelle(!) Hilfe.

Ich sagte: “So geht das”, stand auf und ließ einen mit offenem Mund dasitzenden Kujman zurück. Sollte er doch erst einmal 2-3 Minuten diesen Moment verarbeiten. Danach setzten wir uns natürlich sofort zusammen und analysierten das Gespräch.
Kujman erkannte wo es genau klemmt.

Er verstand, dass Kunden immer eine schnelle Hilfe wollen und daher mit knackigen Gesprächen und aktiver Gesprächsführung deutlich zufriedener sind. Er verstand, warum Spiegeln, Empathie und eine saubere Callstruktur wichtig für den Erfolg und das Gelingen von guten Servicegesprächen sind.
Von nun an ging es auch tatsächlich stets bergauf oder wenn man so will, bergab mit der AHT von Kujman.

So etwas spricht sich herum

Dieses Ereignis sprach sich natürlich innerhalb des Teams herum. Da kam also jemand aus der Mitte, und sagte, dass es geht. Das zieht natürlich nach vorn und hilft den Kollegen. Aber auch Vormachen ist nicht das Allheilmittel für sich allein.

An dieser Stelle sind die Grundlagen soweit behandelt und wir gehen über zu Management by Walking around und einen Innovationsprozess für Dein Team.

Die oben beschriebene Gelegenheit mit Kujman bekam ich auf meiner täglichen Runde. (Mbwa) Ich halte das für einen sehr wichtigen Baustein. Tägliche Runde meint damit ein Bewusstes Abgehen des Arbeitsbereiches, um dabei auf Kollegen und Mitarbeiter zu treffen. Vorrangig natürlich die Mitarbeiter des eigenen Teams. Denn nur durch Präsenz gelingt Dir eine gute Teamentwicklung.

Teamentwicklung – Management by walking around

Ich habe dafür meist die Mittagszeit gewählt, weil sich in diesem Zeitraum die Schichten überschneiden und die meisten Mitarbeiter anwesend sind. Außerdem trifft man hier den ein oder anderen Kollegen auf dem Weg zur Mittagspause. Die sind dann meistens etwas entspannter und es ergibt sich ein kleiner “one minute chat”.

Bei dieser Runde trifft man garantiert auch immer auf Mitarbeiter, die eine Fachfrage haben, ein privates Anliegen, eine neue Erkenntnis, eine Beschwerde oder irgend einen anderen Grund der für Dich als Führungskraft interessant ist. Damit klärst du im Rahmen deines Teambuilding gleich wichtige Punkte.
Übrigens, als gute Führungskraft bist Du sowieso immer nah dran an Deinem Team. Teambuilding heißt auch präsent sein. Ein kleines Schwätzchen hier, ein Schulterklopfen da sind garantiert Gesten, die sich Deine Mitarbeiter merken und womit Du Dich von den anderen Führungskräften unterscheidest.

Auch dabei bietet es sich immer wieder an, Dein Team zu entwickeln und bspw. Hinweise auf neue Erkenntnisse eines Kollegen aus Deiner Spezialeinheit zu übermitteln. Wenn Du Deine Runde machst, wirst Du mit Sicherheit auch auf den ein oder anderen Kollegen aus anderen Teams treffen. Das ist eine perfekte Gelegenheit zu schauen, wie es da gerade läuft und ob dort aktives Teambuilding betrieben wird. Zieh Deine eigenen Schlüsse daraus!

Innovationsprozess schaffen

Ein letzter Punkt für das Thema Teamentwicklung ist das “Miteinander einfach mal allein arbeiten lassen”.
Entgegen aller Kontrolltheorien und -praktiken ist das mit Sicherheit für Dich, und vor allem für Deine Chefs, eine unglaubliche Behauptung. Deswegen werde ich das so gut wie möglich aufklären.

Es geht nicht konkret darum, alle Kollegen sich völlig allein zu überlassen und nie wieder zu schauen, wie sich der ein oder andere entwickelt hat.

Mitarbeiter motivieren

Es geht darum, Deinem Team Freiraum für Kreativität zu schaffen. Das bedeutet, du wirst sogar mehr kontrollieren und selbst noch näher ans Team rücken. Deine Mitarbeiter bekommen aber ein Gefühl von mehr Freiraum und damit haben Sie recht.

Mit diesem Thema senken wir die Fremdbestimmtheit und das ist ein wichtiger Punkt zum Thema Mitarbeitermotivation. Mitarbeiter motivieren kann man nicht einfach so auf Knopfdruck.
In der Regel ist es so, dass alle Tätigkeiten, die der Mitarbeiter durchführt, nicht von ihm bestimmt werden, sondern von Dir, den Kunden oder festgelegten Prozessen. Tatsächlich ist diese Art Monotonie auch nicht dass was Menschen im Berufsleben glücklich macht.

Ich gehe davon aus, dass es bei Dir im Unternehmen einen Plan gibt. Einen Plan, der eben Prozessstrukturen und -abläufe vorgibt. Ein Plan, in dem Ziele festgelegt sind. Einen Plan, der eure gesamte Qualitätsarbeit regelt. Der Plan ist mit Sicherheit durchdacht. Jedoch wird eines mit diesem Plan vermutlich nicht oder nur in einem geringen Maß gelingen: Innovation.

Innovation ist selten der Plan

Dies wird leider nur selten bei Planungen einer Unternehmung bedacht. Da werden Prozesse und Abläufe generiert, damit alles bestimmten Regelungen unterliegt. Das sind auch wichtige Steps. Nur dreht sich die Welt eben weiter. Und wenn man Innovationen nicht von vornherein berücksichtigt und eben mit einplant, wird man von Ihnen überrascht werden.

Ich möchte Dir jetzt nicht empfehlen, alle Planungen und Prozesse zu missachten. Ich emfehle Dir, einen Innovationsprozess zu schaffen. Ob nur für Dich und Dein Team, oder Deine ganze Abteilung sei erst einmal dahingestellt, aber sprich mit Deinem Vorgesetzten und erbitte Dir den notwendigen Freiraum, auch mal etwas anders zu machen.

Diesen Freiraum kannst Du dann gezielt Deinen Mitarbeitern weitergeben. Deine Mitarbeiter haben garantiert hunderte Ideen, wie man verschiedene Dinge anders und besser machen kann. Beginne mit dem Sammeln dieser Ideen.

Such Dir dann die besten und aus Deiner Sicht lohnenswerten Ideen heraus und vereinbare mit den jeweiligen Mitarbeitern im Rahmen von Entwicklungsgesprächen einen kleinen Test. Falls die neuen Ideen Umstrukturierungen Deiner Spezialeinheit bedeuten, berücksichtige unbedingt die Phasen der Teamentwicklung. Das könnte dann nämlich eine Rolle spielen, wenn beispielsweise neue Kollegen dazustoßen.

Aus Innovationstests Erfahrung schöpfen

Dann wird gemeinsam geschaut, wie sich diese kleine Veränderung insgesamt ausgewirkt hat. Der Vorteil dieses “Probierfreiraums” für Deine Mitarbeiter ist glasklar: Dein Mitarbeiter bzw. Dein Team wird dadurch in den Entwicklungsprozess des gesamten Unternehmens eingebunden und kann Dinge zuerst probieren. Falls es Dir an dieser Stelle immer noch schwer fällt, solch einen Innovationsfreiraum für Dein Team zu organisieren, bedenke unbedingt, dass es im Grunde nur ein absolut üblicher PDCA-Prozess ist.

pdca - plan do check act

Allein dieser Umstand wird Dir Deine Argumentation gegenüber Deinem Chef extrem erleichtern. Mit solchen Teamentwicklungsmaßnahmen wirst Du die Motivation in Deinem Team garantiert steigern.

Du wirst sogar langfristig bessere Ergebnisse erzielen als alle anderen Teams.

Teamwerte

Dazu ein wichtiger Hinweis: Da Du diesen Freiraum ständig geben wirst und immer irgend eine kleine Veränderung mit Deinem Team testest, wird allein bei der Betrachtung von Zahlen niemand bemerken, dass Dein Team das beste Team ist und deine Teamentwicklung erfolgreich war. Das liegt daran, dass solche Tests auch nach hinten losgehen können und sich die wichtigen Kennzahlen auch mal verschlechtern können. Dadurch sinkt natürlich auch Dein Teamwert.

Die Stabilität Deines Teams wird jedoch überragend. Auf lange Zeit betrachtet wird die Schwankungsbreite (Volatilität) der Teamwerte abnehmen. Das heißt, du wirst immer weniger selbst korrigieren müssen und wirst dem Ansatz der Managementphilosophie gerecht.

Du machst Dich überflüssig.

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Die langfristig besseren Ergebnisse werden aber nicht nur wegen der höheren Motivation erzielt. Vor allem durch die vielseitig entstandenen und genutzten Erfahrungen werden Deine Mitarbeiter besser.

Diese haben nun nicht nur den starren Prozess kennengelernt, sondern konnten verschiedene Dinge probieren, erleben und daraus Erfahrungen schöpfen. Das prägt natürlich besonders stark. Erfahrungen sind wertvolle Ressourcen, welche unbewusst abrufbar sind. Die Themen Funktionsweise des Unterbewusstseins und Intuition sind sehr spannende Themen. Es würde jetzt den Rahmen dieses Kapitels sprengen. Ich empfehle Dir aber ein wenig Eigenrecherche. Es lohnt sich. Vor allem in Bezug auf das Thema Teamentwicklung.

An dieser Stelle schließt sich dann auch der Kreis. Durch Deine regelmäßigen Teamabende (siehe oben) werden nämlich alle Erfahrungen und neuen Erkenntnisse auf gesellige Art und Weise innerhalb des Teams verbreitet und deine Teamentwicklung war erfolgreich.

Über die Arbeit reden

Ich habe mal eine Führungskraft erlebt, die erzwingen wollte, dass man nach Feierabend nicht über die Arbeit redet. Das ging so richtig nach hinten los.

Lass Deine Mitarbeiter über das reden was sie wollen. In der Regel wird es sowieso die Arbeit sein, da dies in der Regel der einzige Punkt ist, der Deine Mitarbeiter miteinander verbindet.

Es sind eben selten Familien, beste Freunde oder Sportkumpels. Es sind Arbeitskollegen! Also sprechen sie über die Arbeit. Und genau das willst Du auch. Dadurch, dass Du jedes Quartal solch einen Abend organisieren lässt, hast du bei anderer Betrachtungsweise alle drei Monate ein 4-6 stündiges Teammeeting. Alle haben Spaß, es wird massenweise Input ausgetauscht und es können sich viele Themen von der Seele geredet werden. Besser kannst Du es nicht haben und besser kann deine Teamentwicklung nicht sein.

Teamentwicklung Video

Dieses Video ist eigentlich für YouTube gemacht. Damit wird Dir das Thema Teamentwicklung noch einmal in nur 2 Minuten zusammengefasst. Viel Spaß

Jetzt bist Du dran

Ich weiß, dass dieser Artikel eine Menge Input hat. Lies ihn ggf. noch einmal. Es ist letztlich eine Sache der Erfahrung. Und die solltest Du nun machen. Leg am besten sofort los und mach Dir Gedanken zu Deinen ersten Schritten. Für Dich habe ich hier den gesamten Artikel noch einmal auf ein paar wenige Worte komprimiert:

  1. Phasen kennen
  2. Rahmenbedingungen schaffen
  3. Teamabend organisieren (sehr wichtig für die Teamentwicklung)
  4. gemeinsame Missionen erfüllen
  5. Vormachen & Transformation
  6. MBWA
  7. Innovationsprozess schaffen
  8. PDCA
  9. Durchhalten
  10. Rede darüber

Mach daraus Deine eigenen Übungen zur Teamentwicklung.

Falls du jemanden kennst, der sich für diesen Artikel über „Teamentwicklung“ interessieren könnte, dann empfehle ihm den Artikel bitte weiter!

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